Willibald Jacob: Am Rand die Mitte suchen
Erinnerungen Erster Teil. Mit der Rede von Martin Niemöller zum Thema Christ und Krieg am 26. Juli 1961 in der St. Nikolaikirche zu Treuenbrietzen
Familiengeschichte(n), Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert, Kirche und Staat am Ende des Konstantinischen Zeitalters.
Der Autor erzählt, was ihm überliefert wurde und was er selbst erlebte bis zum Jahre 1966. Briefe an Kinder und Enkel, an Kollegen und Debattengegner, Dokumente der Zeitgeschichte nehmen bis 2012 kommende Situationen vorweg.
Kriegs- und Nachkriegszeit eines Heranwachsenden, der später in seinen kirchlichen Diensten radikale reformorientierte Positionen vertritt. Die Leitfrage: Was sollen wir tun, nach allem, was geschehen ist? Höhepunkte: Das Jahr 1945, die Rückkehr in die DDR, der 17. Juni 1953, Stalinallee, der Judenfriedhof und Niemöller in Treuenbrietzen, der Theologe als Werktätiger. Begegnungen: Horst Symanowski und Helmut Lüdecke.
Ein Buch, das die nächste Generation informieren und orientieren möchte.
Ab 1968 war Willibald Jacob Werktätiger in der Straßeninstandhaltung der DDR, BGL-Vorsitzender seines Betriebes, anschließend Dozent für Evangelische Sozialethik bei der indischen Gossnerkirche, vorher Promotion zum Thema Eigentum und Arbeit als Themen theologischer Ethik, Debrecen 1984, von 1989 bis 1992 in seiner letzten Pfarrstelle in Hohenbruch bei Oranienburg, danach Unterstützer der Initiative ostdeutscher Betriebs- und Personalräte, von 1994 bis 1998 Bundestagsabgeordneter für die PDS und ab 1992 Mitinitiator von Handwerkerausbildung in indischen Dörfern.
457 Seiten, zahlreiche Abbildungen, tw. farbig. 2013.
ISBN 978-3-933022-80-6.
30,--€
Rudolf Parr: Es war nicht umsonst
Erinnerungen an die DDR und ihre Schule.
Rudolf Parr, 1970–1989 stellvertretender Minister für Unterricht und Vorschulerziehung der DDR, beschreibt sein Buch so:
Ich weiß, dass ich mit diesem Buch zwischen die Fronten geraten werde. Die DDR-Nostalgiker werden mich zumindest als Nestbeschmutzer bezeichnen – die unbelehrbaren DDR-Hasser als unverbesserlichen DDR-Patrioten beschimpfen. Es gibt aber zum Glück immer mehr Menschen, die mit gebotener Sachlichkeit daran interessiert sind, ein geschichtlich wahres Bild der dramatischen gesellschaftlichen Vorgänge in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Für sie habe ich aus meinen Erinnerungen und Erlebnissen als Schüler, Lehrer, Bezirksschulrat und stellvertretender Minister für Volksbildung aufgeschrieben, wie erfolgreich, aber auch widersprüchlich sich die DDR und ihre Schule entwickelt haben. Ich will verdeutlichen, was sie für den Fortschritt gesellschaftlicher Entwicklung vollbrachten, und wie auch sie am Unvermögen scheiterten, die Freiheit der Persönlichkeit als höchstes Gut des Sozialismus zu verwirklichen. Den Lehrern und Erziehern, den Eltern und allen gesellschaftlichen Kräften in der DDR will ich für ihre historische Leistung danken, Generationen von Menschen gebildet und erzogen zu haben, die den dramatischen Entscheidungsstunden um die Maueröffnung und der damit beginnenden Auflösung der DDR ihre menschliche Größe und Friedfertigkeit offenbarten.
2013. 164 Seiten mit 21 Abbildungen.
ISBN 978-3-933022-79-0.
10,-- €
Jürgen W. Schmidt (Hg.): Geheimdienste in Deutschland: Affären, Operationen, Personen.
(Geheimdienstgeschichte, Band 4)
Inhalt:
AFFÄREN
Jürgen W. Schmidt: Berlin 1882: Eine russische Spionageaffäre beunruhigt Reichskanzler Fürst Bismarck.
Jürgen W. Schmidt: Die Affäre Rautenfels: Warum Norwegen 1917 beinahe in den Krieg gegen Deutschland eintrat.
Jürgen W. Schmidt: Wie stumpf war das Werkzeug Gestapo? Zur Aufklärug eines Mordes am vormaligen SA-Sturmführer Fritz Wenke in Lauban 1933.
Wolfgang Kaufmann: Das Attentat auf Reinhard Heydrich - Ein Biowaffenanschlag des MI 6?
OPERATIONEN
Jürgen W. Schmidt: Zur geheimpolizeilichen Überwachung der "Schutzstaffeln der NSDAP" (SS) in Preußen in den Jahren 1926 - 1931.
Jürgen W. Schmidt: Massenhafte Verletzungen deutschen Luftraums durch polnische Militärflugzeuge in den Jahren 1931 - 1933. Handelte es sich um Luftspionage?
Wolfgang Kaufmann: Das "Sonderkommando Dora" der Abwehr beim Einsatz in der libyschen Wüste - Die militärgeographischen Erkundungen der Technischen Gruppe Ost im Juli 1942.
PERSONEN
Konrad Faber: Dubiose Persönlichkeiten aus dem Bereich der Spionage in Deutschland 1880 - 1935 und ihre Motive (19 Fallstudien).
3. Auflag 2019. 357 Seiten.
ISBN 978-3-933022-78-3.
25,--€
Reinhard Dithmar: Der "Verlorene Sohn" in Bibel, Dichtung und bildender Kunst
Kein biblisches Gleichnis wurde so oft zum Thema der Dichtung und Bildenden Kunst wie die Parabel vom Verlorenen Sohn. Die vorliegende interdisziplinäre Studie bietet eine ausführliche Exegese der biblischen Parabel. Die dichterischen parabolischen Texte zum Verlorenen Sohn von Gide, Rilke, Walser, Kafka und Sahl werden abgedruckt und interpretiert. Von den berühmten Bildern von Dürer, Bosch, Rubens, Rembrandt bis das 20. Jahrhundert reicht die Auswahl der abgebildeten und analysierten Werke der Bildenden Kunst. Die Abbildungen liegen zusätzlich auf CD bei.
2011. 97 Seiten mit 22 Abb.
ISBN 978-3-933022-65-3.
19,80 €
Johannes Schwelm: Das kranke Haus
Jonas Mundt quälen rätselhafte Symptome. Sein Körper fühlt sich löchrig an und läuft aus. Die Welt erscheint ihm als Kulisse, hinter der nichts ist. Von Selbstmordgedanken getrieben, lässt er sich freiwillig in die Psychiatrie einweisen. Er weiß noch nicht, dass er dort mehrere Jahre verbringen wird.
In seinem ersten Roman schildert Johannes Schwelm nicht nur den Verlauf einer psychischen Erkrankung und ihren Heilungsprozess; er gibt auch einen Einblick in den leidvollen, aber auch bunten, skurrilen und manchmal aberwitzigen Alltag eines Psychiatrischen Krankenhauses und seiner Patienten.
2012. 189 Seiten.
ISBN 978-3-933022-68-4
10,--€
Jörg Hiltscher: Die deutsch-türkischen Beziehungen 1940-42 in der Perzeption Hitlers, Ribbentrops und Papens
Eine Studie unter besonderer Berücksichtigung ihrer nachrichtendienstlichen Dimension (Geheimdienstgeschichte, Band 3)
Zu den wichtigsten Ergebnissen dieser Forschungsarbeit gehört die große Kriegsbereitschaft der Pantürkisten im Herbst 1941, als der Generalstab in Ankara eine ähnlich aggressive Haltung einnahm wie die japanische Kwantung-Armee in Fernost, außerdem die Verbindung von Hitlers viel zitierter Weisung Nr. 45 mit den Wussow-Telegrammen und mit den Angriffsvorbereitungen der 3. türkischen Armee. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Hitlers militärischer Entscheidung vom 23. Juli und den türkischen Grenzmanövern. Als dritter Aspekt wird die Kaukasus-Überwindung auf den Fokus des ostanatolischen Territoriums gelegt, da es nach deutschen und britischen Quellen Geheimabsprachen zwischen Berlin und Ankara gegeben haben muss, wonach vermutlich Stalins kapitulationsbereite Schwarzmeerflotte als Bezahlung für das deutsche Transitrecht dienen sollte. Offenbar wurde dabei konkret vereinbart, dass die Deutschen, wenn sie die türkische Grenze bei Batumi erreichen würden, die alte chinesische Seidenstraße via Trabzon benutzen dürften, um im Rücken der Sowjet-Stellungen in den Nahen Osten vorzustoßen. Das plötzliche Ableben des türkischen Ministerpräsidenten führte zu einem Richtungswechsel, denn der neutralistische Staatspräsident Inönü verhinderte jede weitere Annäherung an die deutsche Seite. Hier schließt sich nahtlos der vierte und letzte Aspekt an, denn die ,Führerkrise‘ 1942 wurde wahrscheinlich wegen des nicht erfolgten Kriegseintritts der Türkei ausgelöst, weil es der Wehrmacht nach dem Steckenbleiben vor Tuapse eben nicht möglich war, an der Schwarzmeerküste entlang bis nach Batumi vorzustoßen.
„Hiltscher stützt sich bei seiner Beweisführung auf 200.000 (sic!) durchgesehene Dokumente, welche in den meisten Fällen das Produkt nachrichtendienstlicher Tätigkeit waren ... Im Zuge der Auswertung derartiger Quellen war Hiltscher allerdings gezwungen, zunächst erst einmal en passant Ordnung in das Gewirr der 14 geheimen Nachrichtendienste des Dritten Reiches zu bringen, was allein schon eine einmalige und innovative Forschungsleistung darstellt.“ HPB
2011. 578 Seiten.
ISBN 978-3-933022-63-9.
35,-- €
Ruben Philipp Wickenhäuser (Hrsg.): Ran an die Pompfe!
Pädagogische Chancen einer neuen Sportart
Jugger ist eine neue Sportart, die auf einzigartige Weise Einzel- und Teamsport in sich vereint und sowohl Aspekte der Fairness, als auch der Kreativität besonders hervorhebt. Aus diesem Grunde kann Jugger gerade für Pädagogik und Jugendarbeit von Interesse sein.
In dieser Anthologie geht es um die Kernfragen:
Ist Jugger im Schulsport sinnvoll?
Ist es ein Trendsport?
Wo liegen seine Stärken gegenüber anderen Sportarten?
Sportwissenschaftler und Experten aus der pädagogischen Praxis betrachten Jugger hinsichtlich seines Potentials. Ihr positives Fazit hilft auch dabei, Berührungsängste seitens Schule und Sportinstitutionen abzubauen.
Mit Erläuterungen zu Regeln und zahlreichen Tipps für Schule, Universität und Sportverein.
Inhalt:
1. Grundlagen des Jugger-Sports. Ruben Wickenhäuser, S. 1
2.Jugendkulturen heute. Klaus Farin, Archiv der Jugendkulturen, S. 26
3. Bewegungsspuren. Jürgen Schwier, Univ. Flensburg, S. 38
4. Kämpfen bildet! Oder bilde ich mir das ein? Thomas Leffler, Univ. Würzburg, S. 5
5. Operationalisierung. Magnus van Lück, Univ. FH Münster (Examensarbeit), S. 87
6. Mini-Jugger in der Schule. Andreas Günther, Univ. Halle, S. 104
7. Juggern in der JVA. Sandra Schleißheimer, Univ. Bamberg (Examensarbeit), S. 136
8. Jugger und Ju-Jutsu. Andreas Güttner, S. 153
9. Falcones44. Ruben Wickenhäuser, S. 155
10. Schule und Jugger. Markus Böttcher, S. 161
11. Ressourcen im Internet, S. 167
12. Literaturverzeichnis, S. 168
Über den Herausgeber:
Dr. phil. Ruben Philipp Wickenhäuser ist Publizist und arbeitet unter anderem für das Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) in Berlin sowie als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter für das Europäische Zentrum für Kriminalprävention. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Frank Robertz publizierte er mehrere Bücher zum Themenkreis Jugendgewalt und neue Medien. Er ist aktiver Juggersportler, führt das Berliner Team [Falco jugger] und legte bereits die ersten zwei Sachbücher über diesen neuen Sport vor.
Mehr über seine Arbeit unter http://www.uhusnest.de
Mehr über Jugger, der kostenlose Download eines Jugger-Fanzines und der englischen Fassung des ersten Jugger-Sachbuchs unter http://jugger.uhusnest.de
2011. 176 Seiten, zahlreiche Abbildungen.
ISBN 978-3-933022-71-4
19,80€
Peter Fischer: Der Fall
„Der Fall“ ist Teil II und Fortsetzung der als Trilogie angelegten Nachkriegschronik über eine Jugend im geteilten Deutschland. Der Lebensgang von Michael Sahlok, der Hauptfigur des Romans, scheint eine entscheidende Hürde genommen zu haben: Er ist als politischer Häftling aus der DDR freigekauft worden. Er lebt zunächst im Westteil Berlins, später in Hamburg und arbeitet als Redakteur. Doch Sahlok muss erkennen, dass Vergangenheit sich nicht einfach lösen lässt, sie haftet. Sie prägt Lebenszeit, formt Gefühle, fixiert Denkgewohnheiten: sie gerät zum Maßstab für Vergleiche. Die Bedrängnisse der Haftzeit wirken lange nach, sie stehen gegen neu gewonnene Eindrücke: Breit gestreuter Wohlstand muß nicht unbedingt zu größerer Solidarität führen, Phantasie und Empfindsamkeit steigern. Vorurteile, Desinformation sind auch hier keineswegs fremd. Was treibt Westdeutsche um? Die Ära ist voller Widersprüche, Spannungen, die Vergangenheit keineswegs vorüber. Berühmte Zeitgenossen kreuzen Michael Sahloks Lebensweg: Reiner Kunze, der Dichter, und über einen obskuren politischen Zirkel trifft er auf Willy Brandt.
Plötzlich taucht eine Jugenfreundin aus Thüringen auf, sie bittet um Fluchthilfe für ihren Mann. Lange vor den spektakulären Fluchten von 1989, taucht der Fluchtwillige auf einen Rat Michael Sahloks hin in der westdeutschen Botschaft in Warschau auf. Doch es gibt ungeahnte Schwierigkeiten, Günter Gaus, der Ständige Vertreter der Bundesrepublik bei der DDR, wird eingeschaltet, der antichambriert bei Honecker ...
Peter Fischer gelingt mit der „Der Fall“ eine faszinierende Verdichtung von Zeitgeschichte, der überaus kluge Beobachtung von Lebensumständen, von Milieu zugrunde liegt, und eine ebenso feinsinnige wie nuancenreiche Schilderung jener Jahre vor 1989 die schließlich das Gesicht Europas verändert haben.
2011.
ISBN 978-3-933022-72-1
5,--€
Ruben Philipp Wickenhäuser, Marcus Klein: Der Sternenmaler
Üv malt an jedem Abend die Sterne an den Nachthimmel. Eigentlich liebt er seine Arbeit. Aber dennoch ist er unglücklich und weiß nicht, warum. Also macht er sich auf die Suche nach dem Glück. Er fragt viele Tiere, warum sie glücklich sind. Aber die Lösung muß er schließlich selber finden ...
Traumartige Acrylgemälde begleiten das Märchen um den Uhu, der sich auf die große Suche begibt.
Illustriert vom Neuköllner Künstler Marcus Klein ist "Der Sternenmaler" das erste Bilderbuch des Autors Ruben Wickenhäuser.
Eine Leseprobe gewährt Einblick in das Buch:
http://www.uhusnest.de/pdf/sterne_lp.pdf > Leseprobe: Der Sternenmaler
Der Autor stellt zudem kostenlos das Hörbuch zum Herunterladen zu Verfügung:
http://www.box.net/shared/5rfc09apxoimcl2cu1h6" title="Der Sternenmaler. Kostenloses Hörbuch" > mp3-Hörfassung
Webseite des Autors: http://www.uhusnest.de
Webseite des Künstlers:http://www.marcusklein.eu
2011
ISBN 978-3-933022-76-9
10,-- €
Kerstin Fischer: Sergejs Schatten
Erzählung.
Die Kälte ihres Handrückens war es, „die ihn anzog, zeigte sie doch ihre Angst, über die er sie auf dem Vorhof halten konnte“. Dass Begehren nur Brücke, Weg und Steg zu jenem ersehnten Innenreich der Liebe sein kann, ahnt Sergej in seinen helleren Sphären eines ansonsten massiv durch Angst verdunkelten Seins ebenso wie sein Gegenüber, Alba. Beide versuchen mit quer gelegten Lanzen durch die schmale Pforte in den paradiesischen Bergfried zu gelangen, beide stocken bereits im Kreuzgang des Vorhofs unter ihrer biographischen Last, beide kennen nicht die Lösungsworte, die den Weg nach oben hin freigeben.
Kerstin Fischer variiert sprachlich und analytisch auf ebenso souveräne Weise, wie in ihrer ersten großen Erzählung „Das Gewächshaus“ das Thema von weiblicher Hingabe und narzisstischem Verharren, das sie unter das Motto aus Thomas Manns „Zauberberg“ gestellt hat, wonach alle Krankheit verwandelte Liebe sei. Eine literarisch hoch gefasste Fallstudie, die tief unter die Oberfläche des Beziehungsgeschlechtes der Geschlechter greift und die darüber ausgebreiteten Worthülsen illusionsfrei aussondert.
2009. 105 Seiten.
ISBN 978-3-933022-57-8.
13,80 €
Peter Fischer: Der Schein
Roman.
Dem Autor gelingt mit „Der Schein“ ein einfühlsames und überaus nuancenreiches Gemälde von Menschen und Mächten einer Zeit, die nicht nur die Völker der Welt in heillosen Aufruhr brachte, sondern schließlich auch jeden in den ruhelosen Bann eines in jeder Hinsicht Unbehausten nötigte. Peter Fischer hat dem Roman jenen fatalen Satz von O’Neill vorangestellt, den gerade wir Deutschen nur bei Strafe unseres eigenen Untergangs überlesen dürfen: „Die Vergangenheit ist die Gegenwart, nicht wahr? Wir versuchen uns da herauszulügen, aber das Leben läßt uns nicht“.
„Der Schein“ ist der erste Teil einer Trilogie. In „Der Fall“ und „Die Zwischenzeit“ wird Michaels Spur durch die Zeit weiter verfolgt; zugleich steht der wechselhafte Lebensgang der Hauptfigur für einige nicht unbedeutende Begebenheiten der deutschen Geschichte.
„Ein herausragender, überaus tief angelegter Roman, der seine Leser mit großer Gewißheit finden und diese mehr als nur kurzzeitig anrühren dürfte.“
Oliver Mertineit
3. Auflage 2007.
ISBN 978-3-933022-46-2.
22,-- €
Kerstin Fischer: Das Gewächshaus
Erzählung.
In der Erzählung „Das Gewächshaus“ gelingt es der Autorin auf überaus ansprechende Weise, sich einer Psychopathie auf künstlerischem Wege anzunähern. Die Heldin Sophia, Studentin der Kunstgeschichte, leidet an Magersucht. Jener noch immer rätselhaften Krankheit, deren äußere Symptome sich mit der gestörten eigenen Körperwahrnehmung und der Verweigerung von Nahrung markieren, deren innere sich aber in den kaum noch verfolgbaren Gängen der Empfindungswelt des Ichs verbergen. Genau hier verkoppeln sich intuitive Gestaltungskraft und ein enorm ausgeprägter analytischer Spürsinn der Autorin auf denkbar innige Weise schöpferisch und lassen daraus ein literarisches Werk von hohem Rang werden. Beziehungsreich gesetzte Einschübe aus Fontanes „Effi Briest“ führen zudem über das subjektiv Persönliche hinaus und verleihen der Erzählung ein universelles Fundament.
2. Auflage 2007
ISBN 978-3-933022-45-5
13,80€
Peter Fischer: Ananke
Lyrik.
Wer sich auf die Lyrik der Gegenwart einläßt, betritt scheinbar unwegsames, labyrinthisch verflochtenes Gelände. Der Eindruck trügt. Denn auch sie kündet vom ewig gleichen Reigen des Lebens, vom Werden und Verderben im Spannungsbogen kosmischer Gesetze, von Menschensatzung und Menschenhoffnung. In Peter Fischers hier vorliegenden Kompositionen werden jene der Lyrik eigenen Routen von Raum und Zeit durchfahren, freilich in unverkennbar eigenwilliger Notenschrift: Eindringlich knapp, rätselhaft, aber dennoch lebensprall nahe führt sie hin, hin zu den vollen „Futteralen der Zeit“, hinein in die mehr denn je gefährdete „Spur der Pflugschar“, weiß von „Schauermanns Hunger“ ebenso zu berichten wie von der „Gier der Tycone“, die fortdauert und unstillbar scheint. Über allem aber „Ananke“, die eherne Notwendigkeit, die noch vor und über den Göttern und allem Geschehen wirkt, und dem das noch keimende „ICH“ einer ungewissen Neuzeit ohne sicherndes Netzwerk gegenübersteht, das aber schon „von Staubtanz und Fußspuren im tauenden Lehm“ weiß. Eine rare, eine außerordentliche Poesie mit zumeist gestrophten Versen, den Geist der Antike atmend, dabei dennoch fesselnd aktuell.
„Es gibt viele Möglichkeiten, einen Gedichtband vorzustellen: Wissenschaftlich geprägt, im Vergleich mit bereits vorhandenen Texten, als Schilderung der beim Lesen empfangenen Eindrücke und Stimmungen. Mit seinem aktuellen Gedichtband hat Peter Fischer ein viel beachtetes Buch vorgelegt, für das ich eine sehr persönlich gehaltene Empfehlung abgeben möchte.
Als Kind war ich fasziniert von der geheimnisvollen Welt der griechischen Mythologie. An der Universität studierte ich Hölderlin, vielleicht auch wegen dieser frühen Faszination. In Peter Fischers Gedichtband „Ananke“ bin ich beidem wieder begegnet.
Wort und Ton. Zeus, Hera, Apollo. Die Birnen in dem Gedicht „Günstige Zeiten“ als unverhohlener Fingerzeig auf Hölderlins „Die Hälfte des Lebens“ („Nachts fallen letzte Birnen / Klatschend ins dunkle / Gras und die schneeblauen / Nächte zeigen Dauer an“). Schwermut, den Themen angepasst: Alter, Ende, Vergang. Die Götter als übergroße Zeugen dessen, dem sogar sie sich beugen müssen, Ananke eben, die Personifizierung der Notwendigkeit und des Schicksals. („Wer tritt noch heraus, wenn die / Balkone fehlen, wenn / Sich auf fremden Grund die / Breiten Becken dehnen und / Die Weihestunde der neuen / Götter schlägt“).
Hölderlinsche Gedankenverschlungenheit, Schatten der Odyssee, metrisch Schwergewichtiges – ist hier ein Schulterschluss mit heutiger Lyrik möglich? Ja, Peter Fischer vermag es, das eine mit dem anderen kunstvoll zu verbinden. Seine Themen sind zugleich zeitlos und zeitgemäß.
Die Kindheitserinnerungen in den Gedichten Kindheit I und II werfen Schlaglichter auf das von Krieg verschuldete Leid und das Leben als vaterloser Waisenjunge („Da dämpfte der Mai jäh das Licht / schob mich den wehen Waisen zu…“). Es finden sich Liebesgedichte, Lebensgedichte, durchzogen von dunklen Metaphern, drängend, dem Ende zu, vor der Erinnerung sich beugend. Jahreszeiten gelten als Leitmotiv sich ständig verdichtender Texttinkturen, letheschwarz zum Teil und doch nicht ohne Hoffnung.
Sie erschließen sich dem Leser nicht sofort, diese Gedichte, laden ein zum Erneut- und Gegenlesen. Ein Anhang erläutert die nicht so geläufigen Begriffe. Dieser Gedichtband ist ein Gemenge aus Philosophie, Geografie, Geschichte. Der Kitt, der das alles zusammenhält, ist Peter Fischers großes dichterisches Talent.“
Chefredakteurin Sabine Prilop
„WortNetz“ – VS-Mitgliederzeitschrift / ver.di Heft 02/2009
2008.
ISBN 978-3-933022-52-3.
11,90 €
Hans-Dierk Fricke: Der Neuenburger Konflikt 1856/57 im Spiegel der zeitgenössischen deutschen Presse
Nach seinem bedeutenden Werk über die politische und militärische Geschichte des Neuenburger Konflikts liefert Hans-Dierk Fricke eine umfangreiche Untersuchung über die Pressestimmen der Zeit mit ihren unterschiedlichen Beurteilungen, Daraus lassen sich auch die Stimmungen in der Bevölkerung und die Eingriffe der Zensur ablesen.
2010. 694 Seiten.
ISBN 978-3-933022-61-4.
Euro 35,--€
Hans Friedrich Blunck: Jakoba von Bayern und Holland.
Roman.
Einziges Kind des letzten Wittelsbacher Grafen von Holland, Seeland und Hennegau, tritt Jakoba, bekannt auch unter dem Namen Jakobäa, nach dessen Tod 1417 ein schwieriges Erbe an. Die weibliche Erbfolge stößt als Neuerung auf Widerstand. Die Niederlande sind im Innern durch einen heftigen Parteienkampf zerrissen. Nach außen haben sie sich gegen die ungestüm ausgreifenden Nachbarn, zumal gegen die burgundische Macht, zu verteidigen. Elf Jahre lang vermag sich Jakoba mit einer ihr selbst in schier auswegloser Lage treu ergebenen Heerschar zu behaupten. Mit ihrem bewegten Leben, in dem sie Erbin Frankreichs und Englands wurde, ist sie eine der schönsten und strahlendsten Gestalten der europäischen Fürstenhäuser, eine Frau, die an ihrer wilden Liebe wuchs und starb.
Hans Friedrich Blunck (1888–1961), seinerzeit namhafter Romancier, Lyriker, Verfasser von Märchen und Sagen, hinterließ das Werk ungedruckt. Es wird hier erstmals veröffentlicht.
2006.
ISBN 978-3-933022-30-1
15.-- €