Wolfgang Kaufmann: Das Dritte Reich und Tibet.
Die Heimat des "östlichen Hakenkreuzes" im Blickfeld der Nationalsozialisten.
Lange Zeit nahm die Geschichtswissenschaft kaum einmal Notiz davon, daß Politiker, Ideologen, Militärs, Geheimdienstler und Wissenschaftler des Drittes Reiches ein reges Interesse an Tibet gehegt hatten. Stattdessen bemächtigten sich selbsternannte „Kryptohistoriker“ aus aller Welt des Themas und setzten zahlreiche substanzlose Gerüchte über eine okkulte „Nazi-Tibet-Connection“ in die Welt. Deshalb ist es sehr bedeutsam, daß Wolfgang Kaufmann nun erstmals eine umfassende wissenschaftliche Studie vorlegt, in welcher der Frage nachgegangen wird, was die Nationalsozialisten eigentlich so an dem weit entfernten Himalayareich faszinierte. Dabei wird dann auch gleich zu Beginn mit all den pseudowissenschaftlichen Spekulationen diverser Phantasten und Verschwörungstheoretiker bzw. bekennender Paläo- und Neo-Faschisten aufgeräumt. Es folgen Ausführungen über die Quellenlage sowie den – bisher allerdings weitgehend rudimentären – Stand der seriösen Forschung bis einschließlich Ende 2009.
Kaufmanns Werk, welches in ganz überwiegendem Maße auf umfangreichen Archivrecherchen und der Auswertung zeitgenössischer Veröffentlichungen beruht, beleuchtet dabei ausnahmslos alle Aspekte, unter denen der Dalai-Lama-Staat für die Nationalsozialisten Relevanz besaß. So sahen einflußreiche Ideologen des Dritten Reiches in Tibet ein einzigartiges Refugium, in dem wichtige Bestandteile der „arisch-nordisch-atlantischen Urkultur“ überdauert hätten – eine Auffassung, der sich auch der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, anschloß, was für den weiteren Verlauf der Ereignisse von entscheidender Bedeutung sein sollte. Es war nämlich kein Geringerer als eben der Chef der Schutzstaffel, der immer wieder (und durchaus nicht zur Freude Hitlers) propagierte, man müsse bestimmte Elemente der buddhistisch-lamaeistischen Religion Tibets, wie die Reinkarnations- und Karmalehre, in die noch zu schaffende NS-gemäße, also nichtchristliche, Ersatzreligion integrieren. Doch nicht nur deshalb förderte Himmler die Erforschung des „Daches der Welt“ von seiten der SS-Wissenschaftsorganisation „Das Ahnenerbe“: Ebenso sah er in dem von ihm sehr intensiv protegierten Tibetforscher Ernst Schäfer, dessen Expeditionstätigkeit in dem vorliegenden Werk genauso detailliert zur Sprache kommt wie die des zweiten damaligen deutschen Tibetforschers Wilhelm Filchner, eine wesentliche Schachfigur im polykratischen Duell mit anderen Instanzen des NS-Staates. Und so geschah es dann auch tatsächlich, daß die SS infolge des ungeheuren Taten- bzw. Geltungsdranges von Schäfer und mit Hilfe des von ihm mitgebrachten Tibetmaterials in die Kulturpflanzenforschung und andere als kriegswichtig – ja manchmal sogar als kriegsentscheidend – deklarierte naturwissenschaftliche Projekte einsteigen konnte. Desgleichen gedieh die Tibetologie, d. h., die geisteswissenschaftlich orientierte Beschäftigung mit Sprache, Geschichte und Kultur Tibets, unter Himmlers Ägide ungeachtet aller kriegbedingten Einschränkungen.
Im Zusammenhang mit dem Auftreten von SS-Forschern in der für Ausländer eigentlich gesperrten tibetischen Hauptstadt kam es Anfang 1939 zu ersten zaghaften Annäherungsversuchen zwischen Lhasa und Berlin, die jedoch bald darauf durch den Kriegsausbruch ein abruptes Ende fanden. Nichtsdestotrotz sahen einige verhinderte Strategen im Auswärtigen Amt und der SS-Führung in der Theokratie auf dem „Dach der Welt“ einen potentiellen Verbündeten im Kampf gegen die Briten. Hieraus resultierten dann diverse aberwitzige Pläne für bilaterale Militäreinsätze im südlichen Himalaya, die freilich nie zur Realisierung kamen, aber von Kaufmann wegen ihrer symptomatischen Bedeutsamkeit ebenso detailliert beschrieben werden wie die reale geostrategische Situation in und um das offiziell neutrale Tibet. Diese war nicht zuletzt dadurch geprägt, daß Japan, ein wichtiger Verbündeter Hitlers, scheinbar unaufhaltsam auf die Grenzen des Dalai-Lama-Staates zurückte und in diesem Zusammenhang auch eine regelrechte „Operation Tibet“ startete. Wie Kaufmann unter Zugrundlegung zahlreicher publizierter und unpublizierter Quellen, aber auch von der Forschung bislang überhaupt nicht rezipierter zeitgenössischer Pressestimmen nachweist, stellte dies für die NS-Führung ein erhebliches Problem dar, denn letztlich sah sich das Dritte Reich ja nicht nur im Kampf gegen die „jüdisch-bolschewistisch-innerasiatische Gefahr“, sondern auch im Ringen gegen „Asien“ insgesamt. Hieraus resultierte ab 1942 ein neues Interesse am zentralasiatischen Raum bzw. Tibet, wobei es diesmal darum ging, die Regionen im Auge zu behalten, in denen sich die expandierenden Machtsphären Deutschlands und Japans wahrscheinlich einmal berühren würden. Doch damit nicht genug: Das vorliegende Werk bietet gleichermaßen Belege dafür, daß man in Berlin und Tokyo glaubte, dem Sieg über die Alliierten und China werde eine finale Auseinandersetzung (also quasi der Dritte Weltkrieg) zwischen den beiden dann einzig noch verbleibenden Führungsmächten der gelben und der weißen Rasse folgen – eine selbstredend utopische Annahme, welche aber seinerzeit implizierte, die erwähnte Nahtstelle der Machtbereiche zugleich auch als potentiellen Schauplatz des Endkampfes um die alleinige Weltherrschaft anzusehen. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum der Reichsführer SS, inzwischen einer der dezidiertesten Befürworter von vorbeugenden Maßnahmen zur Abwehr von Bedrohungen aufgrund der Expansion der Japaner sowie der vermeintlichen Vorstöße „Innerasiens“, Anfang 1942 anordnete, sowohl die Asienforschung im allgemeinen als auch die Zentralasien- bzw. Tibetforschung im besonderen „stärkstens“ auszubauen, woraufhin dann tatsächlich die Gründung mehrerer entsprechender Einrichtungen erfolgte. Hierbei handelte es sich u. a. um das Schäfersche Reichsinstitut Sven Hedin für Innerasienforschung in München (hervorgegangen aus der „Ahnenerbe“-Lehr- und Forschungsstätte für Innerasien und Expeditionen), das Ostasien-Institut in Berlin sowie die Arbeitsgemeinschaft Turkestan in Dresden – alles Einrichtungen, welche entweder dem SS-Auslandsnachrichtendienst Schellenbergs zuarbeiten sollten oder gleich der RSHA-Gruppe VI G zugeordnet wurden. Kaufmann bietet eine detaillierte Schilderung der Tätigkeit dieser Institutionen, soweit sie sich auf Zentralasien bzw. Tibet bezog. Dabei weist er unter anderem nach, daß aufgrund der enormen strategischen Wichtigkeit für den NS-Staat praktisch bis „Fünf nach Zwölf“ Tibetforschung betrieben wurde.
Ebenso geht das Werk abschließend noch auf die Nachkriegskarrieren der wichtigsten Protagonisten der NS-Tibetforschung ein. Dabei kommt zutage, daß sich die Entnazifizierung selbst unverkennbar belasteter Personen ausnehmend harmlos gestaltete. Andererseits erhielt aber trotzdem keiner der „Mitläufer“ die Möglichkeit zu einer bruchlosen Fortsetzung seiner Wissenschaftlerlaufbahn – ausgenommen die Tibetologen Helmut Hoffmann (München) und Johannes Schubert (Leipzig), die damit zu Neubegründern ihres Faches im nunmehr geteilten Deutschland wurden.
Der Verfasser des Werkes „Das Dritte Reich und Tibet“, Wolfgang Kaufmann (Jahrgang 1957), verzichtete in der DDR trotz Abiturs auf einen Hochschulbesuch und betätigte sich statt dessen als Mechaniker, Maschinist usw. Nach der „Wende“ studierte er dann Geschichte und Soziale Verhaltenswissenschaften an der FernUniversität Hagen. Dort erwarb er zunächst zwei Bachelor-Abschlüsse und schließlich im Jahre 2000 auch einen Magister-Abschluß. Ende 2008 wurde er dann wiederum in Hagen mit einer Dissertation über das Tibetinteresse der Nationalsozialisten zum Dr. phil. promoviert. Diese Arbeit, welche mit „summa cum laude“ bewertet wurde, bildete die Basis für das vorliegende Buch. Kaufmann ist seit 2000 als Lehrbeauftragter für Geschichte an einer sächsischen Universität tätig und unterrichtet an einer privaten Dresdner Bildungseinrichtung als Honorardozent für Psychologie.
Schon in 3. Auflage!
966 Seiten, 3. Auflage 2012.
ISBN 978-3-933022-58-5
30,-- €
Günter Wirth:Auf dem „Turnierplatz“ der geistigen Auseinandersetzungen
Arthur Liebert und die Kantgesellschaft (1918–1948/49).
Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Wirth untersucht einen gewichtigen Beitrag zur Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts, der von Deutschland ausging und auf Deutschland zurückwirkte, und der – im Gegensatz zu so vielem Anderen – auch heute bestehen kann.
Aus dem Inhalt:
I. Die Kantgesellschaft – ein Forum geistiger Auseinandersetzung.
II. Zur geistigen Situation der Zeit nach 1918 – widergespiegelt in und von der Kantgesellschaft.
III. Professor Kurt Huber und die Kantgesellschaft.
IV. Die russische Emigration und die Kantgesellschaft.
V. Porträts einiger Ortsgruppen der Kantgesellschaft (Karlsruhe, Eisenach, Potsdam).
VI. Lieberts Gesellschaft „Philosophia“.
VII. Bisher kaum bekannt: die Philosophische Gesellschaft.
2. Aufl. 2005. 139 Seiten, Personenregister.
ISBN 978-3-933022-22-6.
Euro 10.–€
Friedrich Winterhager:Günther Gereke
Ein Minister im Spannungsfeld des Kalten Krieges.
Dieses Buch berichtet über Leben und Werk des ersten Innenministers von Niedersachsen Dr. Günther Gereke (1893–1970). Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde er zunächst Landrat des Kreises Torgau, dann Präsident des Verbandes der preußischen Landgemeinden; in den Regierungen Schleicher und Hitler-Hugenberg bekleidete er das Amt eines Reichskommissars für Arbeitsbeschaffung. Er gehörte im Vorfeld des 20. Juli zum Kreis um Popitz und Goerdeler.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Präsidialdirektor für Inneres in der Provinz Sachsen(-Anhalt), diente er von 1946 bis 1947 dem Land Niedersachsen als Innenminister (CDU), hernach 1948 bis 1950 als Stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Landwirtschaft und Forsten. Im Juli 1952 wechselte er in die DDR über. Dort war er als Präsident der Zentralstelle für Zucht und Leistungsprüfungen der Galopp- und Traberpferde tätig, später auch als Bezirksvorsitzender der Nationalen Front im Bezirk Frankfurt/Oder. Er erscheint in den Erinnerungswerken von Franz-Josef Strauß, Annemarie Renger, Dr. Otto John, Rudolf Diels und Markus Wolf. Hitler äußerte in seinen Tischreden einmal, Gereke habe sich in den ersten Wochen 1933 als sein grimmigster Feind gebärdet.
„Ein knapper Essay voll praller Geschichte.“ IWK
2. Aufl. 2003. Großformat. 135 Seiten, 3 Abb., Personenregister
ISBN 978-3-933022-16-5.
Euro 22,– €
Hans-Dierk Fricke: Der Krieg um Neuenburg findet nicht statt
Der europäische Krisenwinter 1856/1857.
Wenig bekannt ist, dass bis 1848 der König von Preußen zugleich Fürst eines schweizerischen Kantons war, und dass um den Besitz dieses Kantons – es handelt sich um Neuenburg – 1856/57 fast ein Krieg zwischen Preußen und der Schweiz ausgebrochen wäre, wobei schweizerische Truppen bereits die Rheingrenze besetzten und Preußen eine Mobilmachung in Verbindung mit dem ersten Eisenbahnaufmarsch der Geschichte vorbereitete. Nur durch ein europäisches Krisenmanagement gelang es in letzter Minute, diesen Konflikt einer friedlichen Lösung zuzuführen. Die Ereignisse dieses europäischen Krisenwinters werden in der vorliegenden Studie unter Auswertung einer reichhaltigen Literatur und teilweise neu erschlossener Quellen untersucht und dargestellt.
Der Verfasser, Oberstleutnant a. D. Hans-Dierk Fricke, studierte nach seiner Dienstzeit Geschichte und Politikwissenschaften und veröffentlichte eine „Geschichte der Kriegsraketen im 19. Jahrhundert“; in Fachzeitschriften erschienen von ihm zudem mehrere Beiträge zur Geschichte der Frauen in den Streitkräften bis zum Ersten Weltkrieg.
„... abgewogenes Urteil, reichhaltige Quellenstudien in den unterschiedlichsten Archiven ...“ HPB
2008. 282 Seiten, Abb. und Karten.
ISBN 978-3-933022-50-9.
Euro 25,–€
Hans-Jürgen Arendt:Wallensteins Faktotum
Der kaiserliche Feldmarschall Heinrich Holck 1599–1633.
Keiner seiner Generale war Wallenstein so ergeben, keiner in den Monaten unmittelbar vor und nach der Schlacht bei Lützen so wichtig für ihn wie Heinrich Holck. Das Buch ist die erste umfassende Lebensgeschichte des Feldherrn, die 1599 in einer dänischen Adelsfamilie begann und nach nur vierunddreißig Jahren und einer geradezu beispiellos raschen militärischen Karriere auf dem Pestlager in einer sächsischen Kleinstadt endete.
Der Autor, geboren 1939, war bis 1991 ordentlicher Professor für Geschichte an der früheren Pädagogischen Hochschule Leipzig. Er wurde vor allem durch Forschungen zur Geschichte der Frauenbewegung sowie zu Leben und Werk des Philosophen und Naturwissenschaftlers Gustav Theodor Fechner bekannt.
„Es ist ein Verdienst des Autors, Holck als militärischen Fachmann seiner Zeit zu charakterisieren und ihn so aus historiographischen Stereotypen zu befreien ... Das ... Buch stellt gewiß einen zu beachtenden Beitrag zur aktuellen Erforschung des Dreißigjährigen Krieges dar und wird von all jenen dankbar wahrgenommen werden, die wissenschaftlich fundierte Literatur zu den Heerführern der Jahre 1618 bis 1648 suchen ...“ Frank Kleinehagenbrock, HZ
285 Seiten, zahlreiche Abb., Personenregister. 2. Auflage 2006
ISBN 978-3-933022-34-9.
Vergriffen. €
Niels George: Huaorani und natürliche Ressourcen.
Aspekte der Kollektivrechte indigener Völker in der ecuadorianischen Amazonía.
Am Beispiel eines indigenen Volkes in Lateinamerika werden die Probleme des internationalen und des nationalen Rechts vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Interessen beleuchtet. Die Untersuchung zeigt, welche Entwicklungen inzwischen möglich wurden, und was noch fehlt.
2007. 214 Seiten.
ISBN 978-3-933022-49-3.
Euro 10,--€
Birgit Lembke: Konflikt, Gewalt, Ehre – Ursachen und Zusammenhänge.
Die Verfasserin behandelt das Thema, indem sie die aktuellen Theorien darstellt und am Fallbeispiel Nordalbanien überprüft.
2007. 84 Seiten.
ISBN ISBN 978-3-933022-40-0.
Euro 12,– €
Ruben Philipp Wickenhäuser: Die Kultur der Lakota und die Akkulturation auf den Plains
Gegenwart und Vergangenheit einer ethnischen Gesellschaft.
Die Untersuchung zeigt exemplarisch, welchen Stand ethnologische Forschung erreicht hat. Zugleich wirft sie ein Licht auf die Minderheitenpolitik der USA und auf das tatsächliche Leben der Ureinwohner jenseits romantischer Indianerschwärmerei.
2006. 289 Seiten, zahlr. Abb.
ISBN 978-3-933022-41-7
Euro 25,– €
Tina Heidelberg: Flamenco und kulturelle Identität in Andalusien
Die Gitanos von Jerez de la Frontera.
Ist der Flamenco eine spanisch-andalusische Entwicklung oder gehört er zur Kultur der Gitanos, der spanischen Zigeuner? Dieser Frage geht die Verfasserin nach und fängt bei ihrer Untersuchung das Zeit- und Ortskolorit in nuancenreichen Schilderungen ein. Ein „Muß“ für Andalusien-Liebhaber!
2. Auflage 2012. 168 Seiten, zahlr. Abb.
ISBN 978-3-933022-33-2.
Euro 20,–
€
Jürgen W. Schmidt (Hg.): Über Preußen
Drei Vorträge.
Inhalt:
Wolfgang Stribrny: Minoritäten in Preußen.
Hans Rothe: Dauer und Wandel des Preußischen Staates.
Klaus Hornung: Preußen – Kontrastprogramm zur deutschen Gegenwart.
2008. 53 Seiten.
ISBN ISBN 978-3-933022-53-0. Band 12 der Schriftenreihe des Preußeninstituts
Schriftleitung: Jürgen W. Schmidt
12,-- Euro. Z. Zt. vergriffen. Wir merken vor!€
Reinhard Dithmar: Fabeln von Aesop bis Arntzen
Der Band enthält eine repräsentative Auswahl von Fabeln von der Antike bis zur Moderne und verdeutlicht die Kontinuität. Denn die nachgedruckten »Predigtmärlein« der Barockzeit widerlegen die Ansicht, dass es in dieser Zeit keine Fabeln gab, und die modernen Texte zeigen, dass die Fabeln auch in der Gegenwart lebendig sind.
Der durch zahlreiche Publikationen bekannte Fabelforscher Reinhard Dithmar hat zu den ausgewählten Texten Illustrationen ergänzt, die den Band zu einer Lesefreude machen und dem Verständnis der Texte und der Fabeltheorie dienen.
Die Einleitung gibt unter Verzicht auf wissenschaftliche Details einen präzisen Überblick, und im Quellennachweis werden einige für das Verständnis notwendige Notizen ergänzt.
2009. 224 Seiten.
ISBN 978-3-933022-54-7 (Band 15 der Reihe)
Euro 10,–€
Reinhard und Volker Dithmar: "Der Fall Judas" im fächerverbindenden Unterricht.
„Einem Mann wie Judas, der ja immerhin ein Jünger des Herrn war und Jesus verehrt haben muß, wird Unrecht getan, wenn er zum Scheusal und zum Dämon erniedrigt wird. Er hat eine Rehabilitierung verdient“ (Richard Medisch).
„Es ist in der Tat an der Zeit, daß auch die Brüder des Judas sich mit ihm befassen, um aus einem uralten Rufmord einen Baustein zum biblischen Brückenschlag zu machen. Für dieses historische Unterfangen aber bedarf es der Mitarbeit aller wohlmeinenden Christen, auf daß diesem Apostel endlich Gerechtigkeit widerfahre – in den Schulbüchern, auf der Kanzel und im Religionsunterricht“ (Pinchas Lapide).
„Der Fall Judas, der ein Fall all jener Anderen ist, die, als Gebrandmarkte, auf den Gezeichneten am Kreuz verweisen, steht zur Neuentscheidung an. Die Akten sind offen“ (Walter Jens).
2002. 117 Seiten, 23 Abbildungen.
ISBN 978-3-933022-14-1 (Band 9 der Reihe)
20,--€
Reinhard Dithmar: Mose und die Zehn Gebote in Thomas Manns Erzählung "Das Gesetz"
„Das Gesetz“, die bedeutendste Erzählung von Thomas Mann, die bisher nur ungenügend erforscht wurde, wird hier im politischen und theologischen Kontext interpretiert. Die biblische Darstellung und andere von Thomas Mann benutzte Quellen werden mit der dichterischen Gestaltung verglichen, vom Dichter benutzte Illustrationen zur Veranschaulichung eingefügt.
Der Anhang bringt u. a. die BBC-Reden Thomas Manns vom 18. Januar und 25. April 1943 sowie die wichtigsten zeitgenössischen Rezensionen.
Aus dem Inhalt: Entstehung und Quellen – Moses Geburt und Berufung – Aaron und Josua – Die Rationalisierung der Wunder – Der Auszug – Die Wüstenwanderung – Die Erziehungsarbeit in der Oase Kades – Die Episode mit der Mohrin – Der Dekalog – Die politische Dimension – Rezensionen.
1999. 204 Seiten, zahlr. Abbildungen.
ISBN 978-3-933022-00-4
25,--€
Ulrich H. J. Körtner (Hg.): Poetologische Theologie
Zur ästhetischen Theorie christlicher Sprach- und Lebensformen.
Der Band dokumentiert ein interdisziplinäres Werkstattgespräch, das vom 7. bis 9. November 1997 an der Evangelischen Akademie Hofgeismar unter Beteiligung von Theologen und Literaturwissenschaftlern stattfand.
Aus dem Inhalt: Poetologische Theologie als eine Poesie des Versprechens – Poetische Dogmatik – Theophonie und Theographie – „Psalterium“ – Paul Gerhardt – Johann Sebastian Bach – Hölderlin – Nietzsche – Der verlorene Sohn in der modernen Dichtung – Dichtung und Wahrheit. Wahrheitsbegriff und Wirklichkeitssinn christlicher Theologie.
1999
ISBN 978-3-933022-01-1
40,80€
Reinhard Dithmar, Wolfgang Schmitz (Hg.): Schule und Unterricht im Dritten Reich
Der Sammelband ist der dritte Teil der Trilogie über Schule und Unterricht vor 1945. Die drei Bände sind das Ergebnis einer langjährigen gemeinsamen Arbeit, die es in dieser interdisziplinären Weite bisher nicht gab. Sie enthalten grundlegende Beiträge zur Schulpolitik, der Grundschule, der Mädchenbildung und zu den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Musik, staatsbürgerliche Erziehung, Geschichte, Geographie, Religion, Mathematik, Biologie, Physik, Sport.
Inhalt:
Harald Scholtz: Schule unterm Hakenkreuz.
Hans Joachim Lissmann: Sachunterricht in der Grundschule.
Reinhard Dithmar: Richtlinien und Realität. Deutschunterricht nach der »Machtergreifung«.
Wolfgang Schmitz: Der Alltag des gymnasialen Deutschunterrichts im Dritten Reich – Eine Auswertung der Aufsatzthemen in den Jahresberichten der höheren Lehranstalten Preußens.
Reiner Lehberger: Englischunterricht unterm Hakenkreuz. Politische Vorgaben, staatliche Rahmenbedingungen, Rückschlüsse auf Unterrichtswirklichkeit.
Marcus Reinfried: Französischunterricht im Dritten Reich: Rahmenbedingungen, Inhalte, Unterrichtsmethoden.
Andreas Fritsch: Die altsprachlichen Fächer im nationalsozialistischen Schulsystem.
Ulrich Günther: Erlebte Schulmusik im Dritten Reich. Musikunterricht im Spannungsfeld zwischen Quellenstudium und eigenen Erfahrungen.
Horst Gies: Der Geschichtsunterricht im „Dritten Reich“ als völkische Weihestunde und historische Nabelschau.
Hans-Dietrich Schultz: „Die geschlossene Nation marschiert.“ Der Erdkundeunterricht im Dritten Reich zwischen Raum und Rasse.
Peter C. Bloth: Kreuz oder Hakenkreuz? Zum Ertrag evangelischer Religionsdidaktik zwischen 1933 und 1945.
Herbert Mehrtens: Mathematik als Wissenschaft und Schulfach im NS-Staat. Gertrud Scherf: Vom deutschen Wald zum deutschen Volk. Biologieunterricht in der Volksschule im Dienste nationalsozialistischer Weltanschauung und Politik.
Jörg Willer: Physikunterricht unter der Diktatur des Nationalsozialismus.
Norbert Heymen / Gertrud Pfister / Irmhild Wolff-Brembach: Erziehung zur Wehrhaftigkeit im Sportunterricht.
Bibliographie
2. Aufl. 2003
ISBN 978-3-933022-21-9
15,--€